Die Volksbühne wurde in den Jahren 1913/14 nach dem Entwurf Oskar Kaufmanns auf dem Rosa-Luxemburg-Platz in der Mitte Berlins errichtet. Aus der 1890 gegründeten "Freien Volksbühne", einer Kulturorganisation vor allem sozialdemokratischer Arbeiter, spaltete sich 1892 ein Flügel als "Neue Freie Volksbühne" ab.

Nach 1902 erhielt diese Bewegung starken Zuwachs und dadurch auch die Mittel, ein eigenes Theater zu bauen. Das Ziel der Arbeiter-Besucherorganisation war es, eine realistisch-zeitnahe Bühnenkunst zu propagieren und den Proletariern verbilligte Theater-
besuche zu ermöglichen.

 

In der Stirnfläche des ursprünglichen Baus war das Motto "Die Kunst dem Volke" eingemeißelt. Die technisch gut ausgestattete Bühne besaß den ersten festen Kuppelhorizont, eine sehr große Drehbühne und geräumige Seitenbühnen. Um bis zu 2000 Besucher unterzubringen, waren drei Ränge angeordnet und weit nach vorn gezogen, um trotz der Größe noch eine Nähe zur Bühne herzustellen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Theater fast vollständig zerstört. Es standen nur noch die Umfassungsmauern der Volksbühne.

Nach Vorarbeiten und einem Wettbewerb baute der Architekt Hans Richter das Haus in den Jahren 1950-54 wieder auf. Das Äußere wurde vor allem im Dachbereich stark vereinfacht. Im Inneren wurden nur noch zwei Ränge wiedererrichtet, wodurch die Zuschauerkapazität auf 1500 Plätze sank. Parallel dazu erhielt das obere Foyer spiegelsymmetrisch angeordnete sogenannte "Erfrischungsräume": den Grünen und den Roten Salon. Der Zuschauerraum wurde später nochmals umgestaltet, indem der Mittelrang entfernt wurde.
Das Theater zeigt sich nun mit einem Rang, einem neugefertigten ansteigenden Parkett und somit 840 Plätzen. Die beiden Salons wurden nach der damaligen Wiedereröffnung zeitweise auch als Konzerträume genutzt.

Seit Ende 1995 ist der Grüne Salon in privaten Händen und dient seit seiner neuerlichen Instandsetzung als exklusiver Veranstaltungsort. Durch die originale Einrichtung im Stil der zwanziger Jahre entsteht das besondere Ambiente des Grünen Salons. Das Interieur und die eleganten Proportionen des Raumes schaffen Wohnzimmerintimität. Von den Wänden bis hin zu den Polstern der geschwungenen Fauteuils und Canapés ist der Salon in Grün gehalten. Mit Glaslüstern, Spiegelwand und Eichenparkett präsentiert sich der Grüne Salon als ein seltenes architektonisches Schmuckstück.

"Der Grüne Salon in der Volksbühne ist einer der schönsten und intimsten Orte dieser Stadt. ... (Er) besitzt mit seinen bequemen Sesseln und Sofas einen fröhlich morbiden Charme." (Berliner Morgenpost)