Damon & Naomi
Damon & Naomi überhaupt noch vorstellen zu müssen, ist eigentlich ein Unding. Haben sie als klassisches Singer&Songwriterduo doch fast jede Bühne schon einmal bespielt, jede Unwegsamkeit im interkommunikativen Handeln schon einmal beschrieben, und seit More Sad Hits wohl auch jedes Publikum schon einmal durch persönliche Krisen begleitet.. Doch ob sich Damon & Naomis innerweltlichen Melancholiekonvolute nachfühlen lassen, ohne jemals von Galaxie 500 (ihrer Vorgängerband) imprägniert worden zu sein, bleibt eine Generationen-Frage. Ebenso fraglich übrigens wie Damon & Naomi's letztes Album Fortune. Selbiges, zuerst von Naomi Yang als Silent Movie verfilmt, ist dann doch letztendlich ein Soundtrack, und führt uns somit zurück zur Ausgangsfrage: Sind Damon & Naomi eigentlich zu silent für diese Welt?
Richard Youngs
Auf ebenso fast jeder Bühne hat auch Richard Youngs schon gespielt. Vom stark übersteuerten Lo-Fi-Drone der frühen Neunziger, erzog sich Youngs selbst in einer beachtlichen Entwicklungskurve hin zum omnipräsenten Singer-Songwriter. Eine Entwicklungskurve die klingt wie eine Schlinge um den Hals, voller existentieller Abgründigkeiten, getrieben und ultraproduktiv. Denn mit circa 3-5 Alben pro Jahr ist Youngs ein Arbeitstier, ein moralphilosophisch gehetztes, das sich nur im eigenen Werk zu erkennen vermag, und für den die Bühne eher eine erkenntnistheoretische Spiegelkammer zu sein scheint, als ein Forum zur Befriedigung expressiver Narzismen.. 2016 hat Youngs bisher noch kein Album veröffentlicht.